Auschachen Brugg: Verhandlungen führen zu starkem Paket für Laubfrosch und Biodiversität
Der Auschachen beherbergt eine der bedeutendsten Laubfroschpopulationen im Kanton Aargau – und die letzte verbliebene entlang der Aare. Trotz des umstrittenen Standorts des neuen Munitionsmagazins im Naturschutzgebiet ist es gelungen, eine Lösung zu erreichen, welche die ökologische Qualität des Gebiets substanziell verbessert.
Die Vereinbarung sieht zusätzliche Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen über das gesetzliche Minimum hinaus vor. Dazu gehören insbesondere:
- die ökologische Aufwertung von an das bestehende kantonale Naturschutzgebiet angrenzenden Flächen mit neuen Laichgewässern, Ruderalstandorten, Hecken und Kleinstrukturen, welche den Lebensraum für Amphibien substantiell vergrössern;
- eine Extensivierung der bisher militärisch genutzten Bereiche, die künftig weniger intensiv bewirtschaftet und damit für Flora und Fauna wertvoller werden.
Armasuisse zeigt sich zudem offen für einen möglichen Abtausch zwischen Teilen der Militärstrasse und der Aufeldstrasse. Sollte die Stadt Brugg die Aufeldstrasse ausbauen, könnten Abschnitte der Militärstrasse rückgebaut und dem angrenzenden Auenschutzpark zugeschlagen werden. Kanton und Stadt nehmen hierzu Gespräche auf.
Diese Massnahmen verbessern die Lebensraumbedingungen für den Laubfrosch, den Nördlichen Kammmolch, die Kreuzkröte und weitere gefährdete Arten deutlich und wirken dem zunehmenden Druck auf die letzte Laubfroschpopulation an der Aare entgegen.
Der Prozess zeigt: Wenn Armee, Kanton, Stadt und Naturschutz konstruktiv zusammenarbeiten, entstehen Lösungen, die Sicherheit und Biodiversität verbinden. Für Pro Natura Aargau ist die Vereinbarung ein wichtiger Erfolg für eines der wertvollsten Amphibiengebiete an der Aare.
«Für die Natur im Auschachen ist diese Vereinbarung ein Meilenstein», sagt Matthias Betsche, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau. «Wir konnten erreichen, dass trotz des militärischen Bauvorhabens ein deutlich grösserer und qualitativ besserer Lebensraum für Amphibien entsteht. Die Aufwertungen gehen weit über das gesetzlich Erforderliche hinaus. Jetzt ist entscheidend, dass wir weiterdenken: Entlang der Aare müssen zusätzliche Laichgewässer entstehen, damit der Laubfrosch nicht im Auschachen isoliert bleibt».
Pro Natura Aargau wird die Umsetzung der Massnahmen im Rahmen der Wasserschlosskommission eng begleiten und sich weiterhin für eine regionale Vernetzung der Lebensräume einsetzen.