Obestbäume Florin Ruschamann
Aargau

Juraweid

Biberstein AG

Die artenreiche Kulturlandschaft ist ein Hotspot für selten gewordene Pflanzen- und Tierarten. Farbenfrohe Schmetterlinge, zirpende Grillen, scheue Feldhasen sowie die seltenen Neuntöter fühlen sich hier wohl.

Die Juraweid liegt idyllisch auf einer Terrasse am Südhang des Hombergs hoch über der Aare. Durch das stetige Eingreifen des Menschen in die Natur entstand ein Mosaik aus strukturreichen Lebensräumen - unsere traditionellen Kulturlandschaften. Mit der Intensivierung der Agrarwirtschaft nahm die Vielfalt in der Landschaft jedoch ab. Viele Arten verschwanden von den eintönig gewordenen Feldern. Hier auf der Juraweid finden sich noch heute extensiv bewirtschaftete Flächen mit vielen verschiedenen Landschaftselementen.

Der Boden der Juraweid ist zudem flachgründig, unter einer dünnen Humusschicht folgt direkt der Kalkfels. Dieser Untergrund kann fast kein Wasser speichern und die Südexposition sowie die Hanglage verstärken die Trockenheit.

Die trockenen und extensiv bewirtschafteten Lebensräume bilden ein wichtiges Zuhause für spezialisierte und bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

 

Lebensraum:
Fromentalwiesen-/weiden, Habltrockenwiesen, Buchen- & Föhrenwald, Hecken, Bauminseln, Ruderalstandorte, Obstgärten, Hochstammobstbäume, Quelllen

Status (diverse Teilflächen):
Inventar der Trockenwiesen und -weiden (TWW), Landschaftsschutzgebiet (BLN & Naturpark), Naturschutzgebiete von kantonaler Bedeutung

Ziele:
Förderung von extensiven Kulturlandschaftselementen wie Fromentalwiesen- und weiden, Trockenwiesen und -weiden, dornenreichen Hecken, Kleinstrukturen, Offenwald/Waldweide

Bewirtschaftung:
Mahd und extensive Beweidung, Heckenpflege, Anlegen & Unterhalt von Kleinstrukturen, Pflege der Obstbäume

Pinzgauer auf der Juraweide Pro Natura Aagau
Pinzgauer auf der Juraweide

Geschichte der Juraweid

Auf dem 1890 erbauten Bauernhof, damals «Juraebni» genannt, wurde im Sommer ein Ausflugsrestaurant betrieben. Später kam die Fohlenaufzucht als Betriebszweig hinzu. Um ein kantonales Sportzentrum zu realisieren, kaufte um 1970 der Kanton Aargau den Betrieb. Wegen der problematischen Zufahrt und des Widerstands der Gemeinde und der Anwohner wurde das Vorhaben allerdings aufgegeben.

Im Jahr 1998 wurden Restaurant und Hof umgebaut und die Landwirtschaft auf biologische Produktion umgestellt. 2015 erwarben die Gemeinde Biberstein, Pro Natura und Pro Natura Aargau die Juraweid.

Heute weiden hier Pinzgauer Rinder, eine ursprüngliche und nicht auf Hochleistung gezüchtete Rasse. Die Pinzgauer können nährstoffarmes Gras mit hohen Faseranteil bestens verwerten. Ausserdem sind sie leichter als andere Rassen und daher für die steilen und kargen Lagen bestens geeignet. Die gemütliche Gastwirtschaft Juraweid lädt zudem zum Verpflegen und Verweilen ein.

Impressionen

Naturschutzgebietdetails

Anreise

Bus Nr. 4 ab Bahnhof Aarau bis Biberstein, Wissenbach oder bis Biberstein, Post. Ab da ca. 15 Min. Fussweg

Öffnungszeiten

Restaurant: Mittwoch bis Sonntag ab 10 Uhr

Weiterführende Informationen